Heutige Zeit
Überzeugung
16.07.2016
Es gibt nur
eine falsche Sicht:
die Überzeugung,
meine Sicht
ist die einzig
richtige.
Nagarjuna
Der Geist und der Wille
Der Geist
18.06.2016
Geist ist kein festes Ding von Dauer, er ist ein Prozess, ein wahrer Geist‑"Strom".
Allein dadurch, dass Gedanken durch den Geist ziehen, "sichern" sie schon seine Kontinuität.
Würde der Geist immerzu bei einem Gedanken verharren, dann würde er festfahren, einfrieren.
Da der Geist sich aber dauernd bewegt, da er dynamisch ist, kann man die äußere Welt
durch sich ständig ändernde Sinneseindrücke wahrnehmen. Man kann sehen, hören, fühlen usw.
Wir können den Geiststrom zum Beispiel mit dem schnellen Lesen einer Reihe von Worten vergleichen.
Jedes Wort wäre mit einem Gedanken verbunden und man kann diese Gedankenreihe nur verstehen,
weil der Geist keine feste unveränderliche Einheit ist. Wäre unser Geist nicht dynamisch,
würden wir bei 'A' hängen bleiben und niemals zu 'B' gelangen.
Der Geist bewegt sich in jedem Moment, er bleibt niemals an seinem Ausgangspunkt.
Gesang der Geister über den Wassern
11.06.2016
Des Menschen Seele Gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, Zum Himmel steigt es, Und wieder nieder Zur Erde muß es, Ewig wechselnd. Strömt von der hohen, Steilen Felswand Der reine Strahl, Dann stäubt er lieblich In Wolkenwellen Zum glatten Fels, Und leicht empfangen Wallt er verschleiernd, Leisrauschend Zur Tiefe nieder. Ragen Klippen Dem Sturz entgegen, Schäumt er unmutig Stufenweise Zum Abgrund. Im flachen Bette Schleicht er das Wiesental hin, Und in dem glatten See Weiden ihr Antlitz Alle Gestirne. Wind ist der Welle Lieblicher Buhler; Wind mischt vom Grund aus Schäumende Wogen. Seele des Menschen, Wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, Wie gleichst du dem Wind! |
Goethe (1779)